Im Garnisonsmuseum, einmalig im Burgenland, wird die Geschichte der Turbakaserne, die von 1929 bis 1932 errichtet und bis 2013 vom österreichischen Bundesheer genutzt wurde, dargestellt. Des Weiteren wird die wechselvolle Geschichte der hier stationierten Heereseinheiten bzw. Truppenkörper dokumentiert. Außerdem werden zahlreiche Objekte zur Geschichte des k.u.k. Infanterie-Regiments Nr. 83 ausgestellt. Das IR 83 ist der Traditionstruppenkörper des Jägerbataillons 19, das in Pinkafeld stationiert war.
Im Jahr 2017 erfolgte die Neugestaltung des Garnisonsmuseums. Der Anlass war die Auffindung der Schlusssteinurkunde vom Bau der Kaserne aus dem Jahr 1932. Die Firma Pöll Bau & Immobilien stellt diese Urkunde dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung, wobei das Original im Archiv fachgerecht aufbewahrt wird, während in der Vitrine eine Kopie ausgestellt ist.
Schwerpunkte der Ausstellung
k.u.k. Infanterieregiment 83 "Freiherr von Schikofsky"
In der Vitrine 1 sind Objekte zur Geschichte des k.u.k. IR 83 ausgestellt. Das Prunkstück ist der Uniformrock eines Oberstleutnants. Weiters sind verschiedene Infanteriegewehre, Handfeuerwaffen, eine Patronentasche, mehrere Säbel, Orden und Medaillen des IR 83 zu besichtigen.
Beschreibung des Uniformrockes eines Oberstleutnants
Dabei sei auf eine Besonderheit in der Uniformierung des k.u.k. Heeres verwiesen: Zum Unterschied zu anderen Armeen waren nämlich in der österreichisch-ungarischen Armee die „historischen“ Waffengattungen, also die Infanterie und Kavallerie, nicht durch jeweils einheitliche Aufschlagsfarben gekennzeichnet, sondern jedes Regiment unterschied sich von den übrigen durch eine individuelle Kombination von verschiedenen Egalisierungsfarben und Knöpfen, eine Eigenheit, die sich aus dem historischen Recht der Regimentsinhaber im späten 17. und dann im 18. Jh. Jahrhundert hinsichtlich der Uniformierung „ihrer“ Regimenter ableitet.
Bei genauerer Betrachtung der ausgestellten Uniform erkennt man die dunkelbraunen Aufschläge (Kragen, Ärmel) des IR 83.
Interessant sind auch die so genannten „Bärentatzen“ an den Ärmeln: Dieses Uniformaccessoire hatte ursprünglich eine recht „profane“ Funktion: Es sollte die Soldaten daran hindern, sich in den Rockärmel zu schnäuzen.
weitere Informationen zum k.u.k.Infanterieregiment 83 finden Sie hier: Geschichte des k.u.k. Infanterieregiment 83
Turbakaserne und Garnison Pinkafeld
Die neugestaltete Vitrine 2 und der ausklappbare Wandständer mit zahlreichen Fotos geben einen guten Überblick über den Bau der Turbakaserne von 1929 bis zur Einweihung 1932 sowie über die in der Garnison Pinkafeld stationierten Truppenkörper. Die neue Wandtafel beschreibt die Geschichte der Garnison und ihrer Truppenkörper.
Uniformen des österreichischen Bundesheeres
Des Weiteren sind verschiedene Uniformen des österreichischen Bundesheeres ausgestellt. In der Wandvitrine sind Uniformen der B-Gendarmerie und einer Grenzschutzkompanie ausgestellt. An der r-PAK sieht man den alten Tarnanzug, auch „Fleckerlteppich“ genannt. Das heutige Erscheinungsbild des österreichischen Soldaten ist geprägt durch den Feldanzug 75, der 1975 als Kampfanzug eingeführt wurde. Außerdem ist eine UNO-Uniform eines österreichischen Soldaten ausgestellt.
Panzerabwehrkanone r-PAK 66/70
In der Mitte des Raumes steht eine Rückstoßfreie Panzerabwehrkanone (r-PAK 66/70) mit einem Kaliber von 10,6 cm. Diese Kanone war die Hauptwaffe der Jägertruppe zur Panzerabwehr. Sie war von 1962 bis 1997 in der s-Kp eingesetzt. Heute ist diese Waffe zum Museumsstück geworden, da sie durch moderne Panzerabwehrlenkwaffen ersetzt worden ist.
Technische Daten:
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Bei dieser Gelegenheit möchten wir noch auf zwei Vorwissenschaftliche Arbeiten zweier junger Pinkafelder hinweisen, die sie in Zusammenarbeit mit dem Museumsverein Pinkafeld über die Ereignisse im 2. Weltkrieg erstellt haben:
- Stefan Bundschuh: Gefallene der Stadt Pinkafeld im 2. Weltkrieg
- Michael Oberrisser: Die letzten Kriegstage in Pinkafeld und die anschließende Besatzungszeit