Sonderausstellung "100 Jahre Burgenland - 50 Jahre Briefmarkensammlerverein Pinkafeld"
Am 4. September eröffneten Landtagsabgeordnete Elisabeth Trummer und Bürgermeister Kurt Maczek unter Beisein von Landtagsabgeordneter Carina Laschober-Luif und anderer Mitglieder des Gemeinderates die Sonderausstellung, die vom Museumsverein Pinkafeld und vom Briefmarkensammlerverein Pinkafeld gestaltet wurde.
Im sogenanntem Videoraum im Bereich des Tuchmachermuseums sind Kopien einzigartiger Zeitdokumente aus der Entstehungszeit des Burgenlandes ausgestellt. So existierte für kurze Zeit im Spätsommer/Herbst 1921 der vom Freischärlerführer Pál Prónay in Oberwart ausgerufene Staat Lajtabánság (Leithababat). Um von der Welt anerkannt zu werden, gaben die Freischärler mehrere Sätze von Briefmarken heraus. Sämtliche dieser Briefmarken sind in Kopie im Videoraum mit entsprechenden Erklärungen ausgestellt.
Im Sonderausstellungsraum sind neben der Geschichte des Briefmarkensammlervereines Pinkafeld auch Epochen der Stadtgeschichte dokumentiert. Neben einem Stadtplan aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, in dem die baulichen Vorhaben der Nationalsozialisten wie die Errichtung einer Paradestraße quer durch die Stadt oder der Bau großer Siedlungen für deutschstämmige Aussiedler aus Südtirol und anderer Länder dokumentiert sind, gibt es auch tragische Zeugnisse über die Opfer des Nationalsozialismus zu sehen. So sind die Schicksale zweier Pinkafelder Mädchen beschrieben, die Opfer der NS-Kindereuthanasie wurden. Es sind auch zwei Briefe ausgestellt, welche eine nach Szombathely ausgewanderte Pinkafelder Jüdin namens Elsa Fürst an Ernö Träger jenem ungarischen Beamten aus Pinkafeld geschrieben hat, der im Universum-History-Film "Das Burgenland - Ein Grenzfall" portraitiert wurde. Elsa Fürst bittet Träger darin, die Ausreise ihrer Mutter nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nach Ungarn zu ermöglichen. Elsa Fürst wurde zusammen mit ihrer vierjährigen Tochter Eva im Juli 1944 mit einem der letzten Transporte in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort vergast. An sie und alle anderen Opfer erinnert seit einiger Zeit ein Denkmal im Herzen unserer Stadt.
Der Museumsverein Pinkafeld und der Briefmarkensammelverein Pinkafeld bedanken sich bei allen Besucherinnen und Besucher der Ausstellungseröffnung! Ein herzliches Dankeschön geht auch an die Stadtkapelle Pinkafeld, die für die musikalische Umrahmung der Sonderausstellung sorgte, sowie an die Stadtgemeinde Pinkafeld, welche für die Bereitstellung der Speisen und Getränke für die Besucher der Ausstellungseröffnung sorgte!
Museumsvereinsobmann Rudolf Köberl mit den Landtagsabgeordneten Carina Laschober-Luif, Bgm. Kurt Maczek und Elisabeth Trummer, sowie Mitgliedern des Gemeinderates
Im Zuge der Ausstellungseröffnung wurden verdienstvolle Mitglieder des BSV Pinkafeld vom Präsidenten des Verbandes Österreichischer Philatelistenvereine, Helmut Kogler, geehrt.
BSV-Obmann Herman Wolfahrt überreicht Museumsvereinsobmann Rudolf Köberl eine großformatige Darstellung der Sondermarken, welche anlässlich der Ausstellungseröffnung herausgegeben wurden.
Die Stadtkapelle Pinkafeld sorgte für die musikalische Umrahmung der Eröffnungsfeier
Briefe der Elsa Fürst an Ernö Träger
Ein Stadtplan aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges zeigt, wie die Nationalsozialisten Pinkafeld umgestalten wollten
Einer der Briefmarkensätze des Staates Leithabanat