Das eigentliche Stadtmuseum ist der älteste Teil des Museums, der aus dem Pinkafelder Heimathaus, das bereits im Jahr 1924 von Josef Karl Homma begründet wurde, hervorgegangen ist. 

Hier werden Fossilien aus dem Raum Pinkafeld sowie archäologische Funde von der Jungsteinzeit bis zur Römerzeit ausgestellt. Einen Schwerpunkt bildet die Darstellung der La-Tene-zeitlichen Eisenverhüttungsanlage am Lamplfeld. Weiters sind Urkunden und Objekte zu den Privilegien und Gerichtsbarkeit von Pinkafeld ausgestellt.

 

Fossilien aus dem Raum Pinkafeld

Seit 2003 werden in zwei Vitrinen die schönsten Fossilien aus der Privatsammlung von Johann Pahr ausgestellt. Der seit seiner Kindheit leidenschaftliche Pinkafelder Privatsammler hat diese Exponate dem Stadtmuseum als Dauerleihgabe überlassen. Diese beiden Vitrinen hat Johann Pahr in unzähligen Arbeitsstunden selbst eingerichtet und gestaltet. Die wissenschaftliche Beratung hat OStR. Mag. Alois Marosi übernommen. 

Fossilien aus der Umgebung von Pinkafeld

 

Archäologie

Hier sind Fundgegenstände von der Jungsteinzeit bis zu der Römerzeit zu besichtigen. 

Die Sammlung wurde 2003 durch die Archäologin Dr. Christine Zingerle neu gestaltet und erweitert. Neu ausgestellt sind nun die Funde der archäologischen Grabung am Lamplfeld südlich von Pinkafeld. Unter Leitung des Burgenländischen Landesmuseums wurden hier 2002 und 2003 groß angelegte Grabungen durchgeführt. Am Lamplfeld befand sich vor 2000 Jahren, in der La Tene Zeit, eine große Eisenverhüttungsanlage der Kelten, die später von den Römern übernommen worden ist. Gefunden wurden Reste von Schmelzöfen, Schlackenreste sowie das Fundament einer Hütte, die aus der Jungsteinzeit stammt. Weiters fand man mehrere Tonscherben, wobei das älteste Fundstück, ein jungsteinzeitlicher Tonlöffel, rund 6000 Jahre alt ist.

Bronzelampe aus der Römerzeit   

Im Museum sind neben besagtem Tonlöffel aus der Jungsteinzeit auch ein Steinbeil, eine Feuersteinklinge und ein Klopfstein ausgestellt. Auch lokale Exponate aus der Bronzezeit und der Hallstattzeit befinden sich im Besitz des Museums.

Aus der Römerzeit sind viele interessante Fundgegenstände aus den zahlreichen Hügelgräbern rund um Pinkafeld zu sehen. Eine besondere Rarität dabei ist eine Bronzelampe in der Form eines umgedrehten Schafskopfes aus der römischen Kaiserzeit und ein römischer Grabstein.

 

Privilegien und Gerichtsbarkeit

Hier ist die Urkunde mit der ersten namentlichen Nennung Pinkafelds am 20. November 860 n. Chr. zu besichtigen. In dieser Schenkungsurkunde übergibt König Ludwig der Deutsche dem Erzbischof von Salzburg neben mehreren anderen Siedlungen das Gut „ad Peinicahu“ - das heutige Pinkafeld.

Außerdem sind hier Dokumente und Exponate zu den Privilegien Pinkafelds ausgestellt. Bereits im Jahr 1397 erhielt der Ort die Blut- und Zivilgerichtsbarkeit sowie das Marktrecht verliehen. Einige Bestätigungsurkunden dieser Privilegien sind hier zu besichtigen, wie zum Beispiel jene von Kaiser Maximilian I. oder von Kaiser Joseph I. Mehrere ausgestellte Petschaften (Siegelstöcke) komplettieren diese Thematik.

Steinschlosspistole des Holzknechtseppls 

Ebenfalls gezeigt werden Objekte zur Gerichtsbarkeit, wie ein Schwurkreuz, eine Schandfiedel sowie Hand- und Fußfesseln.

Zu sehen sind weiters eine Steinschlosspistole und ein Nachschlüsselbund, die dem „Räuberhauptmann Holzknechtseppl“ alias Niklolaus Schmiedhofer, zugeschrieben werden. Dieser terrorisierte mit seiner Bande, den sogenannten "Stradafüßler", zwischen 1822 und 1827 das österreichisch-ungarische Grenzland. Schmiedhofer wurde am 20. November 1828 in Pinkafeld mit dem Galgen hingerichtet.